Vom Hamburger Hafen bis zum Wiener Praterstern
Verfasst von am am 05.05.2018 um 18:18.
Am Ende unseres Europatrips stand ein Transit durch das herbstliche Deutschland.
Reisemüde waren wir nach über 3 Monaten unterwegs definitiv noch nicht, aber der Winter stand bereits vor der Türe und die Tage waren kurz geworden. Heimwärts sollte es deswegen gehen, um uns den Winter über zu Hause auf das Abenteuer Weltreise vorzubereiten. Deutschland als letztes besuchtes Land unserer Europareise war daher mehr oder weniger zum Durchfahrtsland degradiert geworden.
Als wir von der Fähre in Travemünde rollten und sich einige Minuten später bereits auf einer vierspurigen Autobahn befanden, war das nach skandinavischen Ländern und deren im Vergleich einsam wirkenden Straßen beinahe ein Kulturschock. Diesen haben allerdings sowohl Fahrer als auch der G schnell überwunden und wir konnten im nächtlichen Verkehr unaufgeregt bis in die Hansestadt fahren.
Wie sieht’s aus in Hamburg?
Volles Programm in Hamburg - frei nach dem Motto “Wenn man schon einmal hier ist”. Wir hielten Nachschau was es Neues gibt im Schanzen- und Karolinenviertel, machten Halt am Millerntor Stadion, schlenderten über die Reeperbahn und landeten - wo sonst? - am Hafen.
Am nächsten Morgen wollten wir uns den Hamburger Fischmarkt nicht entgehen lassen - ein Muss für jede/n HamburgbesucherIn. Händler brüllten sich die Seele aus dem Leib, Schokolade und Pflanzen in allen Größen wurden direkt vom LKW verkauf, buntes Gemüse hastig in Plastiksackerl gesteckt und Obst in Körben massenweise davon geschleppt - wer noch nicht ausgeschlafen war, wurde spätestens im Getümmel des Marktes wach. Fasziniert von den Szenen, verweilten wir und gönnten uns zwischendurch das eine oder andere Fischbrötchen zur Stärkung.
Etwas friedlicher ging es hingegen auf unserer Erkundungstour durch die ansehnliche Speicherstadt zu. Vorbei an der imposanten Elbphilharmonie, flanierten wir durch den historischen Lagerhauskomplex.
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Rheinromantik pur
Von der Stadt an der Elbe ging es durchs idyllische Mittelrheintal. Weinberge soweit das Auge reichte und unzählige Burgen die hoch über den Bergen entlang des Rheins throhnten konnten uns durchaus beeindrucken.
Die Burg Eltz hatte es uns besonders angetan. Wie aus einem Märchen liegt die Befestigungsanlage aus dem 12. Jahrhundert auf einem Felsen inmitten eines Tales umringt von Wäldern. Zu gerne hätten wir diese Gemäuer auch von innen besichtigt, aber leider war die Saison schon vorbei und eine Burgführung nicht mehr möglich.
Ab nach Hause
In Wien sagt man den Fiakerpferden (Fiaker = zweispännige Kutschen, die Teil des Stadtbildes der Wiener Innenstadt sind) nach, dass sie nach Feierabend den Weg zurück zu den Stallungen viel schneller laufen als sie es während des Tages bereit sind zu tun. Nicht unähnlich verhielt es sich bei uns - in Deutschland legten wir im Schnitt 190 km pro Tag zurück. Viel mehr, als durschnittlich auf unserer Europareise - was wohl ein eindeutiges Indiz dafür war, dass wir uns bereits auf dem Weg nach Hause befanden.
Auf der Fahrt durch Deutschland, haben wir sicherlich einige Orte ausgelassen, die einen Besuch Wert gewesen wären. Aber Österreichs Nachbarland liegt ja mehr oder weniger ohnehin nur einen Katzensprung entfernt, und die Möglichkeit es zu bereisen wird sich uns sicherlich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt bieten.
Zu Hause angekommen, wurde der G erstmal ausgeräumt, “geduscht” (sprich, den Dreck der letzten 3 Monate abgewaschen) und danach in seinen wohlverdienten Winterschlaf entlassen. Geweckt wurde er wieder im März diesen Jahres, seitdem laufen die Vorbereitungen für unsere Weltreise auf Hochtouren.