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Mehr als IKEA - Schweden

Mehr als IKEA - Schweden

Verfasst von am am 04.05.2018 um 21:25.

Unsere 10 Tage in Schweden begrenzten sich auf den Süden des Landes; der Norden muss hingegen bis zu unserem nächsten Besuch in Skandinavien warten.

Bevor wir zu unseren Europatrip aufgebrochen sind, war sowohl die Dauer unklar, noch wussten wir nicht wie lange wir uns in den jeweiligen Ländern aufhalten werden. Der Plan war, keinen Plan zu haben.

Dementsprechend hatten wir die Strecke durch den Norden Europas nicht schon im Vorhinein festgelegt, sondern blieben dort wo es uns gefiel und trafen spontane Entscheidungen, wo es als nächstes hingegen sollte. So kam es dann, dass wir einen ganzen Monat in Norwegen blieben und dieses Land vom Norden kommend bis nach Oslo erkundeten.

Die norwegische Hauptstadt liegt weniger als 100 km von der schwedischen Grenze entfernt. Insofern war es naheliegend, von dort aus unsere Reise in Schweden fortzusetzen. Da wir uns damit bereits in Südschweden befanden, hatten wir beschlossen, es auch bei dieser Region zu belassen und nicht von dort wieder zurück in den Norden zu fahren.

In der größten Stadt Skandinaviens 

Das Stockholmer Stadtbild ist von der besonderen Lage der Stadt am Wasser, das sie in mehrere Inseln teilt, geprägt. Wir wanderten durch die berühmte Altstadt “Gamla Stan” auf der “Stadsholmen” (Stadtinsel), die noch immer ein mittelalterliches Straßennetz mit niedrigen Häuschen, schmalen Gässchen und kleinen Plätzen aufweist. Ein Großteil der Altstadt ist autofrei, umso besser, dass wir unseren G außerhalb der schwedischen Hauptstadt vor unserem AirBnB-Apartment stehen ließen. 

Die Vögel und wir 

Nachdem wir Stockholm hinter uns gelassen hatten, fuhren wir entlang der Ostküste weiter Richtung Süden. Über die nicht wenig beeindruckende, sechs Kilometer lange Ölandbrücke gelangten wir von der Stadt Kalmar auf die zweitgrößte Insel Schwedens. Ölands steppenartige Landschaft zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe, da sie Lebensraum für eine vielfältige, den schwierigen Lebensbedingungen angepasste Flora und Fauna bietet. 

Der Ornithologen-Traum.

Im Vogelschutzgebiet “Ottenby” an der Südspitze der Insel, waren wir nicht nur umgeben von großen Vogelschwärmen, sondern sichteten auch einige Robben, die sich auf kleinen Sandbänken vor der Küste die Sonne auf den Bauch scheinen ließen. 

Das Schutzgebiet bot sich für einen ausgiebigen Spaziergang an, den wir im warmen, weißen Licht der Novembersonne ganz besonders genossen. Neben uns hatte es an diesem Tag auch einige Hobby-Ornithologen auf die Insel in der Ostsee verschlagen. Bewaffnet mit Ferngläsern hockten sie in Büschen. Möglichst geräuschlos schlichen wir vorbei, in der Hoffnung ihnen mit unserer Anwesenheit nicht den Blick auf so manches Objekt der Begierde zu verderben.

Ein Steinkreis ist auch nur ein Kreis aus Steinen?

Als schwedisches Stonehenge wird die Schiffssetzung von “Ales Stenar” im Süden des Landes auch oft bezeichnet. Mit 59 Steinen, die ein Schiff von 67 Metern Länge und 19 Metern Breite nachbilden, ist dieser Steinkreis der größte Schwedens.

Steine sind auch nur Steine.

Das über 1.400 Jahre alte Monument steht auf einem Plateau oberhalb der Steilküste in der Nähe des malerischen Fischerdorfes Kåseberga (in dessen Bäckerei es übrigens die besten “Kanelbullar” (Zimtschnecken mit Kardamom) unserer gesamten Reise gab). Vom Dorf aus erreicht man den Steinkreis nach einem etwa 20-minütigen Spaziergang bergauf.

Das Gewicht der Steine liegt zwischen 500 und 1.800 kg, wie wir auf den Informationstafeln auf dem Weg zu dieser beliebten Touristenattraktion erfuhren. Zu welchem Zweck diese aufgestellt wurden, ist nicht ganz unumstritten. Aufgrund von archäologischen Fundstücken neben den Steinen liegt allerdings die Vermutung nahe, dass die Steine Brand- und Urnengräber markierten. 

Die Faszination für die bis zu drei Meter hohen Riesensteine wollte bei uns nicht so recht aufkommen. Irgendwie hatten wir ein Kaali Krater Deja-vu. Vielmehr genossen wir ein wenig die Aussicht von der steilen Abbruchkante auf die an diesem Tag besonders stürmische Ostsee.

Tausche Brücke gegen Fähre

In nur zehn Tagen fuhren wir durch den Süden Schwedens, sieben Nächte davon hatten wir wilde Übernachtungsplätze gesucht und gefunden (wobei es sich bei einem um einen Ikeaparkplatz handelte). Unsere letzte Station in Schweden sollte die Stadt Malmö sein, von der aus wir über die berühmte Öresundbrücke nach Dänemark einreisen wollten. 

Aber, auch hier schlug wieder die Spontanität zu, und wir beschlossen stattdessen, mit der Fähre nach Deutschland über zusetzen. Eine Entscheidung, die nicht zuletzt auch eine aus Kostengründen war: die Benutzungsgebühr für die Öresundbrücke liegt deutlich über der eines Fährtickets für zwei Personen mit Auto. Nach neun Stunden gemütlicher Fährfahrt betraten wir deutschen Boden und machten uns gut ausgeruht von Travemünde auf den Weg zu unserer Lieblingsstadt in Deutschland: Hamburg.

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